Natürliche Geburt

Der Körper einer Frau ist dafür geschaffen, ein Kind zur Welt zu bringen. Auch das Kind ist für die Geburt gut ausgerüstet: Zum Beispiel sind die Knochen am Kopf noch nicht fest miteinander verwachsen. Dadurch passt der Kopf leichter durch Ihr Becken. Auf dem Weg durch die Scheide dreht sich das Kind, um den vorhandenen Platz so gut wie möglich auszunützen.

Der Beginn der Geburt heißt Eröffnungs-Phase. Dabei öffnet sich der Muttermund, der in der Schwangerschaft fest verschlossen war, bis auf 10 Zentimeter. Erst dann passt der Kopf des Babys durch den Muttermund. Die Eröffnungs-Phase kann mehrere Stunden dauern.

Bei einer Geburt müssen Körper und Gefühle von Mutter und Baby eng zusammenarbeiten. Die gute und hoffnungsvolle Einstellung der Mutter zur Geburt und zu ihrem Baby kann von großer Bedeutung sein, dass die Geburt auch wirklich problemlos verläuft. Je weniger Mutter und Kind gestört werden, desto besser funktioniert der gesamte Ablauf.

Hebammen wissen aus langer Erfahrung, was dabei helfen kann:

  • Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen: Wo sich eine Frau sicher und wohl fühlt, kann sie sich leichter und mit viel Vertrauen auf die Geburt einstellen. Zu viel Stress kann die Geburt sogar zum Stillstand bringen! Auch vertraute Menschen können eine Frau bei der Geburt gut unterstützen.
  • Zeit, Ruhe und Geduld: 9 Monate lang hat der Körper der Frau das Kind getragen und versorgt. Nun brauchen die Wehen-Hormone eine gewisse Zeit, um die Geburt voranzutreiben. Und auch das Gewebe am Damm muss sich langsam und Schritt für Schritt weit genug dehnen, damit das Baby durchpasst.
  • Natürlicher Ablauf: Eine Geburt ist umso sicherer, je weniger Eingriffe von außen stattfinden. Jeder Eingriff von Hebamme, Ärztin oder Arzt macht es wahrscheinlicher, dass noch mehr Maßnahmen notwendig werden.
  • Schwerkraft und Bewegung: Eine aufrechte Stellung erleichtert dem Baby den Weg durch das Becken der Mutter. Sie und Ihr Baby bekommen auch mehr Sauerstoff, wenn Sie gehen, stehen oder aufrecht sitzen oder hocken. In aufrechter Stellung hilft außerdem die Schwerkraft bei der Geburt mit, und Sie kommen wahrscheinlich besser mit dem Wehenschmerz zurecht.
  • Vorbereitung: In der Geburts-Vorbereitung lernen Sie die verschiedenen Geburts-Stellungen kennen und können diese üben.

Veränderung der Stellungen: Probieren Sie während der Geburt verschiedene Haltungen aus. Dadurch können Sie die Geburt selbst mitgestalten.