Klinik Floridsdorf

Daten und Fakten

Geburten pro Jahr 2030
Dammschnitt (Episiotomierate) bei natürlichen Geburten 13 %
Kaiserschnittrate 27.4 %
Anteil geplante (primäre) Kaiserschnitte 52.3 %
Anteil ungeplante (sekundäre) Kaiserschnitte 47.7 %
Rückenmarksnarkose (Peridural-/Spinalanästhesierate) bei Kaiserschnitt 98.7 %
(2023)
Aus welchen fest angestellten Berufsgruppen besteht Ihr Team neben Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Hebammen? verfügbar
Psychologinnen und Psychologen
Physiotherapeutinnen und Psychotherapeuten
Diätologinnen und Diätologen
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter
Angebote für werdende Mütter
Angebot verfügbar kostenfrei
Schwangerschaftsgymnastik
Geburtsvorbereitungskurse
Psychologische / Psychosomatische Ambulanz bzw. Beratung
Akupunktur
Homöopathie
Einzelgespräch mit Hebammen
Wieviele Geburtszimmer gibt es?: 7
Wie sind diese standardmäßig ausgestattet? verfügbar
Gebärhocker
Geburtsrad
Pezzi-Ball
Sprossenwand
eigene Nasseinheit / WC
Anzahl der Gebärwannen:5
Betreuung ab Schwangerschaftswoche:34
Angebot verfügbar
Ist an Ihrer Abteilung eine hebammengeleitete Geburt möglich?
Ist an Ihrer Abteilung eine Wahlhebammengeburt möglich?
Ist rund um die Uhr ein/e NeonatologIn vor Ort?
Ist eine Peridural- bzw. Spinalanästhesie jederzeit möglich?
Angebote für Mütter und Neugeborene
Angebot verfügbar kostenfrei
Klinische Untersuchung des Neugeborenen
Hüftultraschall
Hörtest
Laserbehandlung bei wunden Brustwarzen
Sozialberatung
Stillberatung
Ernährungsberatung
Psychologische Betreuung bei postpartalen Problemen
Wochenbettgymnastik
Rückbildungsgymnastik
Stillgruppe
Babyturnen
Babymassage
Anzahl der Familienräume: 3
Anzahl der Wöchnerinnen Zimmer
Allgemeinklasse
Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer 12
Drei- oder Vier-Bett-Zimmer 0
Fünf oder mehr Betten 0
Sonderklasse
Ein-Bett-Zimmer 6
Zwei-Bett-Zimmer
routinemäßige Entlassung nach einer Spontangeburt in Tagen3
routinemäßige Entlassung nach einem Kaiserschnitt in Tagen4

1. Beschreiben Sie bitte die geburtshilfliche Philosophie Ihrer Abteilung.

Die geburtshilfliche Abteilung imKrankenhaus Nord ist eine Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung des Teams der Semmelweisklinik und dem modernsten Krankenhaus Europas. Hier wird Altbewährtes auf neue Wege gebracht!
Dabei ist unser Hauptanliegen, individuell auf Bedürfnisse der von uns betreuten Familien einzugehen und dies mit medizinischem Know-how und menschlichem Gespür zu vereinen.

2. Beschreiben Sie bitte möglichst aus Sicht der Frau, wie eine problemlose Geburt an Ihrer Abteilung abläuft.

Wenn Sie regelmäßige Wehen spüren oder Ihre Fruchtblase gesprungen ist, ist Ihr Ziel der Geburtenbereich.
Im dortigen Aufnahmezimmer erwartet Sie eine Hebamme, die die Herztöne Ihres Kindes mittels CTG kontrolliert und den Geburtsfortschritt feststellt. Anhand dessen entscheidet das Team mit Ihnen gemeinsam, ob Sie bereits stationär aufgenommen werden oder wieder nach Hause gehen können.
Im Geburtszimmer angekommen, werden Sie von Ihrer Hebamme gemeinsam mit Ihrer Begleitperson bestmöglich bei der Geburtsarbeit unterstützt. Je nach Situation und Ihren Bedürfnissen halten wir uns entweder im Hintergrund oder unterstützen Sie aktiv mittels Massagen, ätherischen Ölen und gutem Zuspruch. Auch unsere Ausstattung bietet Ihnen viele Möglichkeiten mit vier Gebärwannen, Matten, Gebärhockern und kabellosen CTG-Geräten für viel Bewegungsfreiheit.
Nach der Geburt Ihres Kindes legen wir sehr großen Wert auf den Hautkontakt zwischen Mutter und Kind, halten auch während der Nachgeburtsperiode, in der die Plazenta geboren wird, das Bonding aufrecht und helfen Ihnen beim ersten Anlegen, wenn Sie stillen möchten.
Etwa zwei bis drei Stunden nach der Geburt werden Sie auf unserer Wochenbettstation weiter betreut, die nach einem neuen Hebammenbetreuungsmodell mit Rooming-In und intuitivem Stillen geführt wird.

3. Wie ist der Umgang Ihrer Abteilung mit dem Thema Wunsch-Kaiserschnitt?

Der Wunsch nach einem Kaiserschnitt ohne medizinischen Grund wird selten an uns herangetragen.
Aus unserem geburtshilflichen Selbstverständnis wollen wir primär Frauen dabei unterstützen eine natürliche, vaginale Geburt anzustreben. Sollten außergewöhnliche Umstände die Begründung für einen Kaiserschnitt auf Wunsch sein, können diese Gründe in einem ausführlichen psychologischen Gespräch erläutert werden. Die endgültige Entscheidung trifft der ärztliche Abteilungsvorstand.

4. Wie ist die Einbindung der Begleitperson während des Geburtprozesses (auch bei Kaiserschnitt) organisiert?

Eine wichtige Rolle im Geburtsverlauf spielt die richtige Begleitperson – egal, ob das der Vater des Kindes, eine Schwester, Freundin oder Mutter ist. Wir sind uns bewusst, dass eine anwesende Vertrauensperson den Geburtsvorgang in vielen Belangen erleichtern kann, und zeigen gerne Unterstützungsmöglichkeiten.
In unserem Geburtenbereich freuen wir uns daher über jede – aber bitte nur eine! – Begleitperson. Wir ersuchen Sie, in Ihrem Interesse, diese Regel einzuhalten.
Im Falle eines Kaiserschnittes, soweit es die Umstände erlauben, kann Ihre Begleitperson nach den notwendigen Vorbereitungen in den OP-Raum geholt werden, um meist bis zum Ende der Operation bei Ihnen und Ihrem Kind zu bleiben.

5. Inwieweit kann die Frau die Gebärposition auswählen?

Wir sind stets bemüht, Ihren individuellen Bedürfnissen so weit wie möglich entgegenzukommen. Dazu gehört für uns auch die freie Wahl der Geburtsposition, unterstützt durch das Fachwissen Ihrer Hebamme.

6. Beschreiben Sie bitte, wie der Umgang mit Schmerzen gehandhabt wird.

Wehen und Geburtsschmerz können hinsichtlich Art und Intensität individuell sehr unterschiedlich sein. Nur die Betroffenen selbst können während der Geburt zusammen mit den begleitenden Hebammen, Ärztinnen und Ärzten über die passende Schmerzbewältigung entscheiden und urteilen.
Kontinuierliche Begleitung durch unsere erfahrenen Hebammen, warme Bäder, Bewegung und Lagerung, Berührung und Massage sind Maßnahmen, die eine Schmerzerleichterung unter der Geburt bewirken. Sollten diese nicht ausreichen, stehen uns verschiedene Stufen der Schmerzmedikation bis hin zur PDA („Kreuzstich“) durch rund um die Uhr anwesende AnästhesistInnen zur Verfügung.

7. Wie wird dem "Wohlfühlfaktor" während der Geburt Rechnung getragen?

Sich unter der Geburt wohlzufühlen, trägt viel zu einem guten Verlauf bei. Unsere Geburtszimmer bieten Ihnen einen geschützten Raum und viel Platz, um sich zu bewegen und unter anderem die Möglichkeit, Duftöle anzuwenden und mitgebrachte Musik abzuspielen. Auch verfügt jedes unserer Zimmer über eine eigene Dusche und WC, sodass es nicht notwendig ist, diesen geschützten Rahmen unter der Geburt zu verlassen.
Als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Wien sowie der FH Campus Wien wollen wir auch Studierenden die Geburtshilfe näherbringen, weshalb sich diese vereinzelt – unter Supervision – im Sinne der Hausphilosophie – in Ihre Betreuung einbringen. Der respektvolle und freundliche Umgang mit Frauen, Familien und ihrer Intimsphäre ist für uns selbstverständlich und trägt ebenfalls zu einer angenehmen Umgebung bei, in der man sich vertrauensvoll wohlfühlen kann.
Auf der Wochenbettstation achten wir auf die strenge Einhaltung der Besuchszeiten, da die Erholung der Frauen und Neugeborenen nach den Anstrengungen der Geburt wichtig ist und die frischgebackene Familie Zeit braucht, um sich kennen zu lernen.

8. Wie steht Ihre Abteilung zur Anwendung von komplementärmedizinischen Methoden (Akupunktur, Homöopathie, Aromatherapie, ect.)?

Wir sind bemüht, medikamentöse Schmerzmittelgaben zugunsten einer interventionsarmen Geburtshilfe zu vermeiden.
Deshalb nützen wir bei der Unterstützung der natürlichen Vorgänge während Schwangerschaft und Geburt auch gerne komplementärmedizinische Alternativen, zum Beispiel zur Förderung des Geburtsbeginns. Zudem arbeiten wir im Geburtsverlauf – sofern keine Kontraindikationen vorliegen – häufig aromatherapeutisch, mittels Wärmekissen oder Entspannungsbädern, um die Frau in ihrer persönlichen Verarbeitung der Wehen zu unterstützen.
In bestimmten Fällen wendet unser speziell ausgebildetes Personal Hypnose an.

9. Wie wird an Ihrer Abteilung das Bonding (Beziehungsaufbau) nach Spontangeburt bzw. nach Kaiserschnitt unterstützt?

Um die Beziehung zwischen Eltern und Kind nach der Geburt optimal zu fördern, legen wir großen Wert auf das Bonding. Unmittelbar nach der Geburt wird das Neugeborene nackt auf die Brust der Mutter gelegt und verbleibt dort, bis es gut an der Brust getrunken hat. Sollte dies der Mutter nicht möglich sein, kann auch der Vater Haut-auf-Haut Kontakt zu seinem Kind aufnehmen.
Im Krankenhaus Nord ist das Bonding – wenn es Mutter und Kind gut geht und es die personellen Ressourcen erlauben – auch nach einem geplanten oder ungeplanten Kaiserschnitt möglich. Dabei unterstützt Ihre Hebamme Sie und Ihre Begleitperson. Danach werden Sie in einem eigenen Raum im Kreißsaal weiter von Hebammen betreut und können so gut das Bonding weiterführen.

10. Welche Unterstützung gibt es an Ihrer Abteilung für Frauen, denen es während oder nach der Geburt psychisch oder sozial nicht gut geht?

Unser medizinisches Team an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe wird durch Psychologinnen und die FEM Elternambulanz unterstützt.
Im Falle von akuten Krisensituationen kann auf die fachärztliche Expertise der Psychiatrischen Abteilung im KH Nord zurückgegriffen werden.

11. Wie steht Ihre Abteilung zur Inanspruchnahme von Rooming in?

Ein enger Kontakt zwischen Mutter und Kind wird in unserer Klinik sehr ernst genommen. Rooming-In bedeutet bei uns, dass Sie Ihr Baby rund um die Uhr bei sich im Zimmer haben und wir es nur in begründeten medizinischen Ausnahmefällen mit ins Kinderzimmer nehmen.
So können Sie ihr Kind von der ersten Stunde an gut kennen lernen und die Versorgung des Neugeborenen – mit unserer Unterstützung, falls erwünscht oder notwendig – selbst übernehmen. Dies bereitet Sie optimal auf die erste Zeit zuhause vor und wirkt sich positiv auf die Stillbeziehung aus.
Rooming-In bedeutet bei uns auch, dass der Vater und Geschwisterkinder von Anfang an in die Betreuung des Babys einbezogen werden. Deshalb gelten für Väter und Geschwister ganztägige Besuchszeiten, zusätzlich bieten wir Vätern die Möglichkeit, in einem unserer Familienzimmer mit aufgenommen zu werden.

12. Welchen Zugang hat Ihre Abteilung zum Thema Stillen?

Stillen stimuliert die Sinne – alle 5!
Der Säugling riecht, schmeckt, hört, fühlt dabei seine Mutter und baut damit eine einzigartige, innige Beziehung zu ihr auf. Es ist uns ein Anliegen, diese so wichtige erste Bindung zu fördern, deshalb bieten wir Ihnen gerne professionelle Unterstützung beim Stillen an.
Nach der Geburt legen wir großen Wert auf ausreichend Zeit für ein erfolgreiches Bonding (Hautkontakt mit der Mutter bis zum ersten Trinken an der Brust). Im stationären Wochenbett werden Sie von unseren Hebammen, den Krankenschwestern und -pflegern im Kinderzimmer und zertifizierten Stillberaterinnen oder Stillberatern (IBCLC) professionell beraten und unterstützt.
Auch wenn Stillen für Sie nicht möglich ist oder Sie dies nicht möchten, begleiten wir Sie auf Ihrem Weg und geben Ihnen alle nötigen Informationen mit auf Ihren Weg.
Falls Ihr Baby auf der Neugeborenen-Intensivstation betreut werden muss, unterstützen wir Sie in Zusammenarbeit mit dem Personal der neonatologischen Station bei den nötigen Maßnahmen zur Milchbildung und -gewinnung, bis Ihr Baby selbstständig an der Brust trinken kann.

13. Inwieweit wird an Ihrer Abteilung auf kulturelle Wünsche/Anforderungen eingegangen?

Die individuelle Betreuung von Familien ist uns ein großes Anliegen. Dies schließt natürlich auch die Berücksichtigung spezieller, kulturell oder religiös geprägter Bedürfnisse ein, soweit uns dies möglich ist. Wir bitten Sie aber auch um Verständnis, falls gewisse Wünsche (zum Beispiel eine Betreuung nur durch weibliche Ärzte) nicht berücksichtigt werden können.

14. Wie geht Ihre Abteilung mit dem Thema Fremdsprachlichkeit um?

An unserer Abteilung arbeiten keine professionellen Dolmetscher oder Dolmetscherinnen, aber viele unserer Informationsbroschüren zu Geburt, Wochenbett, Stillen oder psychologischen Themen liegen mehrsprachig auf. Bei Sprachproblemen unterstützen zusätzlich mehrsprachliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses die Verständigung.
Bitte bringen Sie (falls notwendig) zu Terminen in der Schwangerenambulanz eine Begleitperson mit, die für Sie dolmetschen kann. Hier erhalten Sie viele wichtige Informationen und Ergebnisse von Untersuchungen.
Auch zur Geburt empfiehlt es sich, jemanden bei sich zu haben, der wichtige Informationen übersetzen kann, bitte bedenken Sie dies bei der Wahl Ihrer Begleitperson.

15. Wie steht Ihre Abteilung zur ambulanten Geburt bzw. zur frühen ("vorzeitigen") Entlassung?

Die ersten Tage nach der Geburt sind oft sehr fordernd für frischgebackene Eltern. Deswegen wollen manche Mütter und Väter diese turbulente Zeit gerne zu Hause, im vertrauten Umfeld, verbringen. Wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, können Sie und Ihr Baby bereits einige Stunden nach der Geburt – eventuell auch nach einer Nacht auf der Station – im Rahmen einer ambulanten Geburt nachhause gehen und dort in die Ruhe Ihrer eigenen vier Wände zurückkehren. Wenn Sie dies planen, kümmern Sie sich bitte rechtzeitig um eine Hebamme, die Sie zuhause weiter betreut und unterstützt, und um einen Kinderarzt.